Ein neu erstellter Tümpel sammelt das Quellwasser der beiden Quellen. Der Überlauf des Tümpels befindet sich im Schacht. Miriam Peretti
Biber

Quellaufwertung Altbüron LU ein Gewinn für Natur und Mensch

Der Lebensraum Quelle wurde lange in seiner Bedeutung für die Biodiversität unterschätzt. Viele Quellen sind gefasst oder beeinträchtigt. Deshalb befinden sich 73 % der in Quellen lebenden Arten auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Im Herbst 2019 konnte die «Aktion Biber & Co» im Kanton Luzern einen ersten Quellstandort aufwerten.

Der Quellstandort war als Teil einer extensiv genutzten, sehr steilen Yak-Weide stark beeinträchtigt. Die Bestockung rund um den Quellaustritt und eine dichte Laubauflage verbargen die Wasserfläche des Quellaustritts fast ganz. Zudem hatten Gewässerlebewesen wegen der Trittschäden und des Nährstoffeintrags der Yaks nur geringe Überlebenschancen im Quellbereich. Anderseits vernässte die Quelle die Weide hangabwärts. Der Eigentümer kontaktierte die «Aktion Biber & Co.», um eine Lösung zu suchen.

Ausgezäunte Quelle wird Amphibienparadies

Die Quellumgebung ist nun von der Weide ausgezäunt, die Büsche und die dichte Laubauflage beim Quellaustritt sind entfernt. Für Libellen und Amphibien wurde unterhalb des Quellaustritt-Beckens ein Tümpel angelegt. Dieser sammelt das Wasser der örtlichen Quellaufstösse. Über einen Schacht wird das Wasser von dort mit einer Leitung weggeführt. Diese Massnahmen schaffen eine Win-win-Lösung für die landwirtschaftliche Bewirtschaftung und für die Biodiversität.

Neben den quelltypischen Arten wie dem Feuersalamander ist auch die in der Umgebung vorkommende Geburtshelferkröte eine Zielart. Zur Förderung der «Glögglifrösche» wurden Sandsteinstrukturen und Asthaufen als Landlebensräume erstellt. Der Unterhalt des Quellgebiets wird vom Landwirten besorgt.

Die Kosten für die baulichen Massnahmen übernahm die Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern.

 

Die Larven des Feuersalamanders fühlen sich in stillen, quellnahen Gewässern wohl. Gerhard Sturm
Die Larven des Feuersalamanders fühlen sich in stillen, quellnahen Gewässern wohl.

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© Miriam Peretti