Burgunderblutalgen im Baldeggersee. Foto: Samuel Ehrenbold
01.05.2023

Problematische Burgunderblutalgen im Baldeggersee

Am Baldeggersee bietet sich Besucherinnen und Besuchern jährlich ein ähnliches Bild: auf der Seeoberfläche schwimmt ein rötlicher Belag, manchmal flächig, bisweilen in einzelnen Fetzen. Es handelt sich um sogenannte Burgunderblutalgen, die auch Giftstoffe freisetzen, welche für Mensch und Tier gefährlich sein können.

Eigentlich handelt es sich bei den «Algen» um Cyanobakterien, die mit steigenden Wassertemperaturen bevorzugt in mit Nährstoffen überversorgten Gewässern gedeihen. Der Baldeggersee ist nach wie vor mit zu vielen Nährstoffen belastet und ist deshalb ganz besonders von diesem «Phänomen» betroffen. Die Nährstoffe stammen aus dem gesamten Einzugsgebiet, wo die Nutztierhaltung zu einer kontinuierlichen Abschwemmung aus den überbelasteten Böden führt.

Während einer «Algenblüte» entwickeln sich die Cyanobakterien in Massen, sterben schliesslich ab und sammeln sich an der Wasseroberfläche. In der Folge werden dort Giftstoffe freigesetzt. Diese sind insbesondere für Tiere, z.B. Hunde, sehr gefährlich, bisweilen gar tödlich. Gemäss kantonaler Hundeverordnung sind Hunde im Naturschutzgebiet immer an der Leine zu führen. Insbesondere während «Algenblüten» sollten Hunde keinesfalls vom Seewasser trinken oder darin baden. Bei hohen Konzentrationen können die Giftstoffe auch für Menschen schädlich sein. Dafür reicht das Schlucken von Wasser oder der Hautkontakt bereits aus.

Artikel in der Luzerner Zeitung vom 3.8.2020