Neue Wannen für Pionierarten
Schutzgebiet Grueb in Triengen
Auf dem Areal der ehemaligen Kiesgrube in Triengen wachsen auf kargen Böden Hornklee und Wilde Möhre. Mehrere Weiher bereichern die Landschaft, es vermehrten sich Kreuzkröten und Gelbbauchunken. Nun wurde der Untergrund einer dieser Weiher undicht, so dass das Wasser stets zu früh versickerte und zum Laichzeitpunkt der beiden gefährdeten Amphibienarten trocken lag. Ein anderer Weiher hat über die Jahre eine löchrige Folie bekommen, wobei der Wasserrückhalt nur noch auf zu tiefem Niveau stattfand, der Schilfbewuchs nahm überhand. Der dritte Weiher auf dem Gelände ist intakt und bleibt bestehen.
Aufgrund der misslichen Wassersituation entschloss sich Pro Natura Luzern als Eigentümerin zusammen mit dem Kanton das national geschützte Amphibien-Objekt nachhaltig umzugestalten. Die zwei lecken Weiher wurden durch neue, robuste Metallwannen ersetzt. Zusätzlich wurde auf dem Gelände ein vierter Weiher geschaffen und ebenfalls mit einer kleinen Metallwanne ausgestattet. Die Wannen haben gegenüber Folie den Vorteil, dass sie stabiler und weniger anfällig gegen mechanische Einwirkung sind.
Die rohe Erscheinung dieser eckigen Wannen ist für die beiden Pionier-Amphibienarten zweckdienlich. Denn Pionier-Arten brauchen wenig tiefe, sich schnell erwärmende Gewässer möglichst ohne Bewuchs. Auch müssen die Gewässer für diese beiden Arten regelmässig austrocknen. Deshalb wurden die Wannen mit einem Schiebersystem-Ablass ausgestattet. Durch das trockenlegen der Weiher eliminieren sich für Kreuzkröten und Unken die Fressfeinde und es siedeln sich nur spärlich Wasserpflanzen an.
Diese Art von Gewässer ist natürlicherweise typisch für Auen. Auf grossen Kiesbänken entstehen durch Hochwasser und mäandrierendes Wasser kleine Pfützen, die sich schnell erwärmen. Die Entwicklung der Amphibien findet so in kurzer Zeit statt und im nächsten Jahr sieht ein Flussbett wieder komplett anders aus. Leider haben solche ausgedehnte Auen in unserer intensiv genutzten Landschaft keinen Platz mehr und sind sehr selten geworden. Und damit auch die beiden gefährdeten Amphibienarten.
In Kiesgruben entstehen solche Situationen durch den Betrieb im Abbau von Kies und den Fahrzeugbewegungen. Deshalb sind heutzutage Kiesgruben wertvolle Standorte für die beiden Amphibienarten. Im Pro Natura Naturschutzgebiet Grueb, der stillgelegten Kiesgrube in Triengen, wird dieses Gewässersystem nun mit neuen Wannen künstlich simuliert. Von den benachbarten Pfützen können die Arten einfach in die neuen Weiher einwandern. Wir sind gespannt, wie sich die Situation entwickelt.