Dem Biber gefällt’s im Kanton Luzern
In der Schweiz einst ausgerottet, ist der Biber heute wieder stark auf dem Vormarsch.
Bei der ersten schweizweit durchgeführten Biberbestandesschätzung im Jahr 2008 gab es im Kanton Luzern ein einziges Biberrevier an der Suhre.
Um die Verbreitung und den Bestand nach zehn Jahren erneut abzuschätzen, führte die „Aktion Biber & Co“ Zentralschweiz in Zusammenarbeit mit der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern im Winter 2017/18 ein erstes kantonales Bibermonitoring durch. Vierzehn Freiwillige liefen dabei insgesamt rund 625 km Gewässerläufe und Seeufer ab. Sie suchten und kartierten Biberspuren entlang von Bächen, Flüssen und Seen. Anhand dessen wurde der Luzerner Biberbestand auf 75 Tiere geschätzt. Der Bericht dazu ist hier abrufbar.
Fünf Jahre später erfolgte ein nächstes nationales Monitoring. Die erhobenen Daten erlauben es, die Anzahl Reviere der Luzerner Biber und damit die aktuelle Verbreitung des Tieres im Kanton neu abzuschätzen. Der Bestand in Luzern wird im Winter 2022 auf 130 Tiere geschätzt.
Da es noch einige unbesiedelte Gewässer im Kanton Luzern gibt, die sich für den Biber als Lebensraum eignen würden, kann in Zukunft vermutlich mit einer weiteren Zunahme gerechnet werden.
Wenn alle für den Biber geeigneten Lebensräume besetzt sind, wird sich der Bestand auf diesem Niveau einpendeln und nicht mehr zunehmen. Denn der Biber ist an Gewässer gebunden, die keine zu starke Strömung aufweisen, an denen genügend Gehölze als Nahrung für den Winter vorhanden sind und die Möglichkeit besteht einen Bau einzurichten. Sind solche Gewässer einmal besiedelt, werden keine anderen Artgenossen, ausser der eigenen Familie im Biberrevier toleriert.
Landschaftsgestalter
Durch die Bau- und Stauaktivitäten des Bibers entstehen dynamische und strukturreiche Gewässer. Davon können viele andere Tiere und Pflanzen nachweislich profitieren. Deshalb unterstützt die „Aktion Biber & Co“ den Biber bei seiner Ausbreitung und hilft mit, bei Konflikten verträgliche Lösungen zu suchen.
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Biberbestand
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Bild: Roman Willi