Eisvogel Roman Bühler
11.03.2025 Naturschutzgebiet

Das Ronfeld: immer für eine Überraschung gut

Im Schutzgebiet von Pro Natura, südlich des Baldeggersees, entfaltet
sich eine beeindruckende Vielfalt an Lebensräumen. Von extensiv bewirtschafteten Wiesen eingerahmte Feuchtflächen und Feldgehölz bieten
zahlreichen Vogelarten ideale Bedingungen zum Brüten und Rasten.

Die Geschichte beginnt 1999, als Pro Natura Luzern erste Flächen erwarb, die zuvor intensiv als Grasland genutzt wurden. Bis 2019 wurden angrenzende Grundstücke hinzugekauft, sodass das Gebiet heute acht Hektaren umfasst.

Um die ökologische Vielfalt zu fördern, wurde nährstoffreicher Oberboden abgetragen, wurden die Wiesen wieder vernässt und Flutmulden angelegt. Dank dieser Massnahmen und der sorgfältigen Pflege bestehender Kleingewässer entstand mehr Raum für viele Tierund Pflanzenarten.

Zwergdommel Roman Bühler
Die Zwergdommel als kleinster heimischer Reiher ist eher scheu und mag dichte Schilfbestände. Sie ist deshalb nur schwer zu entdecken

Die verschiedenen Lebensräume im Ronfeld bieten über 40 Vogelarten potenzielle Brutplätze (ornitho.ch, Schweizerische Vogelwarte). Auch seltenere Vögel wie Sumpfrohrsänger und Zwergdommel sind in der Brutzeit zu beobachten. Die Kleingewässer und die reich strukturierte Umgebung dienen als wertvolle Rastplätze während des Vogelzugs, die in der heutigen Kulturlandschaft selten geworden sind. Sogar exotisch wirkende Arten wie Bienenfresser oder Wiedehopf haben das Gebiet bereits besucht. Seit 2022 wurden Brandgans, Beutelmeise, Schwarzstorch, Rohrdommel und Fischadler gesichtet, die im Gebiet Energie für den Weiterflug tankten. Ausserhalb der Brutzeit wirken speziell die Flutmulden wie ein Magnet für ziehende Watvögel. Regelmässig rasten hinter der Sichtschutzwand Bekassine, Wald- und Bruchwasserläufer, Flussuferläufer und Alpenstrandläufer. Seltenere Arten wie Kampfläufer, Flussregenpfeifer oder Grün- und Rotschenkel besuchen das Gebiet ebenfalls. Eine Portion Glück braucht die Sichtung des Dunklen Wasserläufers oder der Stelzenläufers.

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Fotos: Roman Bühler