Grasfrosch am Laichgewässer. Foto: Wikimedia Commons/Jacek Proszyk
24.02.2025

Amphibien auf (Hochzeits-)Reise

Schon bald sieht man wieder die Tafeln auf den Strassen, die auf die Froschwanderung hinweisen. Sobald die Nächte warm und nass genug sind, machen sich die Amphibien auf zur jährlichen Hochzeitsreise.

Von Mitte Februar bis Ende März wandern schweizweit Millionen geschlechtsreife Amphibien von ihren Überwinterungsquartieren zu den Laichgewässern, in denen sie geboren wurden. Damit Frösche, Kröten und Molche ihre gefährliche Wanderung in guter Verfassung antreten können, müssen sie ihre Winterruhe erst überleben. Dafür brauchen sie das passende Winterquartier. Eine Gemeinsamkeit, die sie mit unserem Tier des Jahres, der Hain-Schnirkelschnecke teilen. 

Eine Reise mit Tücken

Amphibien können nicht anders, sie folgen ihrem Instinkt. Die Reise durch Siedlungen und über Strassen ist gefährlich, endet für die Tiere oft tödlich. Damit fällt auch der Fortpflanzungserfolg dem Strassenverkehr zum Opfer. Und nicht nur die Autoräder selbst, sondern schon der Fahrtwind von Autos kann bei Kröten und Fröschen zu tödlichen inneren Verletzungen führen. Viele Amphibien überleben den Weg zu ihre Laichgebiete deshalb nicht. 

Amphibien unterstützen

Gemeinden und Naturschutzvereine stellen an verschiedenen Orten Amphibienzäune auf. Firmen, Schulklassen und Privatpersonen helfen Tausenden von Tieren, heil zu ihren Fortpflanzungsgewässern zu gelangen. Die Freiwilligen sammeln die in Kübeln gefangenen Tiere und tragen sie über die Strasse. Die helfenden Hände der Amphibien-Lotsen sind jedes Jahr höchst willkommen!

Interessierte Amphibien-Lotsen oder Verantwortliche einer Zugstelle finden die nötigen Informationen hier

Paradies für Frösche

Nicht nur der Weg zum Reiseziel stellt eine Herausforderung dar, denn Feuchtgebiete werden immer seltener. Stark gefährdete Arten wie Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Geburtshelferkröte schwinden weiter und um sie zu retten, braucht es die massive Neuschaffung vernetzter Lebensräume. Pro Natura Luzern konnte vergangenes Jahr bei der Fischermatt am Baldeggersee einen weiteren solchen Trittstein schaffen. Im Unter Schiltwald in Emmen und Schutzgebiet Grueb in Triengen warten weitere kleine Paradiese auf die Amphibien.

Weiterführende Informationen