Baldeggersee - Foto: Niklaus Troxler
Luzern

Baldeggersee

Zu Recht als «Perle des Seetals» bezeichnet, liegt der unverbaute Baldeggersee zwischen den Hügelzügen des Erlosen und des Lindenbergs. Gehölz- und Schilfgürtel und artenreiche Riedwiesen säumen das Ufer.

Der Baldeggersee ist seit 1940 Eigentum von Pro Natura und das grösste unserer Schutzgebiete. Dieser weitgehend unverbaute Mittellandsee mit weitgehend natürlichen Ufern bietet einerseits vielfältigen Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, ist andererseits aber auch Wohn-, Wirtschafts- und Erholungsraum für die lokale Bevölkerung. Die Verwaltung und das Management des Naturschutzgebietes Baldeggersee liegt in den Händen von Pro Natura Luzern und ist im Spannungsfeld der unterschiedlichen Ansprüche eine grosse Herausforderung.

Naturerlebnisse im Schutzgebiet

Der Baldeggersee ist auf der Ostseite mit einem fast durchgehend entlang des Ufers führenden Wanderweg erschlossen. Hunde sind auf dem gesamten Uferweg an der Leine zu führen. Das Baden ist nur in den beiden Badis in Baldegg und Gelfingen erlaubt. Die Verwendung von Booten und Schwimmgeräten (SUP, Luftmatratzen etc.) ist nur im Bereich der Badestellen gestattet (mit Bojen markiert). Die Einhaltung der Schutzbestimmungen wird regelmässig von Rangern und Aufsichtsteams kontrolliert.

Hallwilersee-Ranger

Ronfeld – Hotspot der Biodiversität

Das Gebiet Ronfeld am Südufer des Baldeggersees konnte dank dem Erwerb von mehreren Hektaren Land durch Pro Natura Luzern in den letzten 20 Jahren zu Gunsten der Natur aufgewertet werden. Zwei grosse Flutmulden mit schwankendem Wasserstand wurden realisiert, Fettwiesen in artenreiche Blumenwiesen umgewandelt und neue Gehölze gepflanzt. Der Wasserlauf der Alten Ron wurde an einzelnen Stellen ausgeweitet und die Ufer abgeflacht.

Im Frühling füllen sich die Flutmulden mit Regenwasser und im Laufe des Jahres trocknen sie wieder aus. Diese Wasserstandsschwankungen imitieren den früheren Wasserhaushalt seenaher Gebiete, die während der Schneeschmelze regelmässig überflutet wurden. Ein selten gewordener Lebensraum in der Schweiz. Heute weist das Gebiet eine erfreulich hohe Anzahl Tier- und Pflanzenarten auf. Auch seltene Zugvögel haben das Gebiet als Rastplatz entdeckt.

Dank dem 2007 gebauten Hide (Beobachtungshütte) können Besucherinnen und Besucher ohne zu stören Weissstorch, Eisvogel und Graureiher bei der Nahrungssuche oder nach Insekten jagende Libellen beobachten. Bei dem Zugang ab der Nunwilerstrasse wird mit einem Sichtschutz ein möglichst störungsfreies Beobachten ermöglicht.

Ronfeld - eindrückliche Artenvielfalt statt Intensivkulturland

Erlebnispfad – Natur erleben am Baldeggersee

Erholungssuchenden und Naturfreunden bietet sich an fünf markierten Beobachtungsstationen zwischen Hochdorf und Baldegg noch bessere Gelegenheiten für Naturbeobachtungen. Anfang und Ende des Erlebnispfades sind mit einer grossformatigen Übersichtskarte versehen. An allen Stationen bieten reich bebilderte Tafeln vielfältige und teilweise saisonale Informationen über Lebensräume und deren typische Tier- und Pflanzenarten. Der Erlebnispfad ist von zwei Seiten gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und dann zu Fuss erreichbar (ab Bahnhof Hochdorf, Kloster Baldegg oder Baldegg). Wer sich erfrischen möchte, geht in der Badi Baldegg oder ganz am Ende des Spaziergangs, in der Gelfinger Badi, schwimmen.

 

Baldeggersee. Foto: Peter Wyss
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Naturschutzgebietdetails

Anreise

SBB S9 ab Luzern oder Lenzburg bis Hochdorf, Kloster Baldegg oder Gelfingen

Weiteres

Hunde sind an der Leine zu führen, Baden nur in öffentlichen Badeanstalten. Grossformatige Tafeln informieren über den Verlauf des Erlebnispfads und über typische Tier- und Pflanzenarten. Die Beobachtungshütte Ronfeld ist von Anfang April bis Ende Oktober jeweils am Mittwoch, Samstag und Sonntag sowie an allgemeinen Feiertagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Im Winter ist sie geschlossen. Der Sichtschutz bei den Flutmulden ist jederzeit frei zugänglich.

Weiterführende Informationen

Info

Baldeggersee © Niklaus Troxler

Unverbauter Mittellandsee mit natürlicher Ufervegetation und Riedwiesen. Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung sowie Zwischenstation für Zugvögel.

Kontakt

Patricia Burri, Geschäftsführerin
@email